Die Abkürzung LTE steht für „Long Term Evolution“ und ist eine Bezeichnung für den Mobilfunkstandard der vierten Generation. Das Besondere daran: LTE bietet seinen Nutzern eine weitere Steigerung der Bandbreite. Theoretisch sind rund 326 Mbit/s im Download drin, in der Praxis bieten Netzbetreiber Tarife jedoch nur mit praxistauglichen 21,6 MBit/s an. Damit sind die LTE-Anschlüsse aber immer noch schneller als herkömmliche DSL-Verbindungen mit maximal 16 Mbit/s.
Wie beim Festnetz ist es mit LTE möglich, dass sich der Nutzer bei seinem Netzbetreiber oder Provider einen Datentarif nach Geschwindigkeit aussucht– also je nach Bedarf „nur“ 3,6 Mbit/s oder das Maximalangebot von 21,6 Mbit/s. Durch diese Bandbreite werden extrem datenintensive Anwendungen wie IP-Telefonie, und – dank einer sehr geringen Zeitverzögerung, der sogenannten Latenz - sogar mobile Online-3D-Spiele möglich. Der Telekommunikationsausrüster Cisco erwartet, dass der Löwenanteil der Bandbreite für Videoanwendungen wie Handy-TV genutzt wird.
Im Mai 2010 wurden die Lizenzen für den Nachfolger von HSPA (High Speed Packet Access) und UMTS (Universal Mobile Telecommunication System) von der Bundesnetzagentur versteigert. Nach 27 Auktionstagen kamen insgesamt 4,4 Milliarden Euro für die Staatskasse zusammen. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern unterstützt LTE mehrere Frequenzspektren: um die 800 MHz, 2000 MHz und 2600 MHz. Dieser Unterschied spielt für die Reichweite eine Rolle: Insbesondere der Bereich um 800 MHz bietet sich für LTE an, da dieses Spektrum eine besonders große Zellengröße mit einem Radius von etwa zehn Kilometern ermöglicht. Zum Vergleich: Am anderen Ende des Spektrums bei 2,6 GHz beträgt der durchschnittliche Zellenradius dagegen gerade einmal gute 300 Meter.
Gedacht ist LTE aber nicht nur für den mobilen Surfspaß unterwegs. Vor allem in ländlichen Regionen, dort wo es noch keine oder nur sporadische DSL-Versorgung gibt, sollen Privatnutzer und Unternehmen auf diese Weise Anschluss an die weltweiten Highspeed-Datenautobahnen bekommen. Das zumindest ist das Ziel der Bundesregierung: Sie schrieb bei der Vergabe der Lizenzen vor, dass zunächst die weniger besiedelten – und damit natürlich auch weniger lukrativen – Gegenden ausgebaut werden sollen, bevor sich die Netzbetreiber an die LTE-Versorgung der begehrten, weil umsatzträchtigen, städtischen Gebiete machen.
LTE wird jedoch nicht das Ende des Wettlaufs um die schnellste mobile Datenübertragung markieren. Mit LTE Advanced steht bereits der Nachfolger in den Startlöchern. In Feldversuchen wurden hier schon Download-Geschwindigkeiten bis zu 1 GBit/s gemessen.