Mobiles Internet ist aus der alltäglichen Smartphone-Nutzung nicht mehr wegzudenken. Doch welche Technik steckt eigentlich hinter den Mobilfunkstandards und welche Unterschiede gibt es?
Als Übertragungsstandards oder Mobilfunkstandards werden Kategorien von Techniken bezeichnet, die zur Datenübertragung im Bereich der Telekommunikation dienen. Als Smartphone-User kennt man diese Standards vor allem von dem Handydisplay. Hier wird stetig angezeigt, welcher Übertragungsstandard zurzeit zur Verfügung steht.
Dabei können folgende Symbole auf dem Smartphone-Bildschirm auftauchen:
Hinweis: Bei iOS-Geräten werden UMTS, HSPA und HSPA+ als 3G-Symbol zusammengefasst.
Als Nachfolger der analogen Systeme der ersten Generation wird der GSM-Standard als zweite Generation (2G) Anfang der 90er Jahre weltweit standardisiert. Dabei wird das Netz vorwiegend für Telefonie genutzt. Mit GPRS wird kurz darauf der erste Dienst zur paketvermittelten Datenübertragung (max. 53,6 Kbit/s) eingeführt. Heute greifen Smartphones nur noch auf GPRS zurück, wenn kein schnellerer Standard zur Verfügung steht. Häufiger noch findet man das Edge-Symbol auf dem Handydisplay. Diese Technik stellt den schnellsten Übertragungsstandard (max. 217,6 Kbit/s) im GSM-Netz dar und beruht auf einem Beschleunigungsverfahren für das bestehende GPRS.
Mit der Einführung der dritten Generation der Mobilfunksysteme (3G) im Jahre 2004 wurde auch die Datenübertragung beschleunigt (max. 384 Kbit/s). Durch die Erweiterungen HSPA (max. 14,4 Mbit/s) und HSPA+ (max. 42,2 Mbit/s) konnte die Übertragungsgeschwindigkeit in den nächsten Jahren deutlich verbessert werden.
LTE, oder auch 4G genannt, bildet die vierte Generation der Mobilfunkstandards. Dabei basiert die Technik auf UMTS, was eine technische Aufrüstung der Infrastruktur begünstigt. Aktuell können hiermit bis zu 300 Mbit/s erreicht werden. Die Weiterentwicklung von LTE nennt sich LTE-Advanced. Mit dieser Technik kann theoretisch ein Download-Speed von 1 Gbit/s erreicht werden. Zum Vergleich: ein DSL 100.000-Anschluss liefert nur ein Zehntel dieser Geschwindigkeit.
(Alle Angaben in Downloadraten)
In den kommenden Jahren wird der Bedarf nach schnelleren Surfgeschwindigkeiten kontinuierlich steigen. Web-Inhalte werden immer umfangreicher, Smartphone-Displays hochauflösender und auch der grafische Aufwand erhöht sich. Deshalb ist es nur eine Frage der Zeit bis der neue Mobilfunkstandard 5G eingeführt wird. Experten gehen davon aus, dass mit einer Markteinführung für die kommerzielle Nutzung ca. 2020 zu rechnen sei. Dabei wird eine durchgehende Surfgeschwindigkeit von mindestens 1 Gbit/s erwartet.
Inzwischen werden viele Mobilfunktarife mit LTE-Unterstützung angeboten. Bevor Sie sich für ein solches Angebot entscheiden, sind folgende Fragen zu beantworten: habe ich ein LTE-fähiges Smartphone oder Tablet und benötige ich den angebotenen High-Speed. Denn vor allem für Gelegenheitssurfer ist LTE oftmals gar nicht notwendig. Wenn Sie einen Tarif mit guter Netzabdeckung haben kann auch das 3G-Netz für allgemeine Aufgaben vollkommen ausreichend sein. Selbst Video-Streaming ist mit 3G problemlos möglich. Wer sich allerdings zukunftsorientiert absichern möchte, größere Dateien aus dem Internet herunterlädt oder sonstige, datenintensive Anwendungen auf dem Smartphone oder Tablet nutzt, sollte nach Tarifen mit LTE-Unterstützung Ausschau halten.