Dass Deutschland im internationalen Vergleich der Internetzugänge nicht zur Spitze gehört ist allgemein bekannt. Ein aktueller Report vom Technologiedienstleister Akamai verdeutlicht allerdings den Ernst der Lage.
Auf den ersten Blick erscheint der Status Quo gar nicht all zu schlecht. Denn auf Jahressicht legt der Speed der Festnetzverbindungen mit 13,8 Prozent zu. Das Problem wird allerdings deutlich, wenn man sich die Wachstumsraten anderer Staaten anschaut. Spitzenreiter China kann hier mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 33,4 Prozent beeindrucken. Aber auch europäische Nationen wie Schweden, Irland oder Norwegen können entsprechende Wachstumsraten jenseits der 20 Prozent vorweisen. Als zentralen Grund für die schlechte Position Deutschlands lässt sich die Fokussierung auf den Ausbau von VDSL-Verbindungen und den weitgehenden Verzicht auf den Glasfaserausbau anführen. Während der VDSL-Ausbau zwar günstiger ist, ist Glasfaser die zukunftsorientiertere und –sichere Variante.
Erst vor einigen Wochen hat die Deutsche Telekom das mobile Internet in Deutschland auf ein neues Niveau gehoben, indem sie die maximale Übertragungsrate für ihr LTE-Angebot auf 300 MBit/s erhöht hatte. Doch leider täuscht auch hier der erste Blick. Die in Aussicht gestellten Geschwindigkeiten von bis zu 300 MBit/s sind nämlich nur in wenigen Regionen tatsächlich realisierbar. Durchschnittlich wird lediglich eine Downloadgeschwindigkeit von 5,4 MBit/s erreicht. Der Spitzenreiter Südkorea kommt auf durchschnittlich 18,2 MBit/s. Im Falle schneller mobiler Verbindungen (>4 MBit/s) sieht es für Deutschland besonders schlecht aus. Nur 18 Prozent aller Verbindungen finden sich in diesem Bereich wieder. Bei den Ranking-Besten Dänemark und Schweden liegt die Quote bei 94 Prozent.
Den aktuell höchsten Speed für das mobile Internet bietet die Deutsche Telekom mit den angesprochenen 300 MBit/s in der Spitze. Allerdings sind derartige Geschwindigkeiten höchstens in sehr ausgewählten Gebieten realisierbar. Bei der Telekom kann der Tarif MagentaMobil L Plus gebucht werden, der mit LTE Max und entsprechend maximal 300 MBit/s im Download ausgestattet ist. Beim Upload sind in der Spitze 50 MBit/s möglich. Die anderen MagentaMobil Tarife S-L implizieren einen maximalen Download-Speed von 16 MBit/s, 50 MBit/s bzw. 100 MBit/s. Bei Vodafone erhalten Kunden im Zuge der Red-Tarife einen Zugriff auf maximal 100 MBit/s über LTE.
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