Bis 2025 müssen bestimmte Mobilfunkfrequenzen neu vergeben werden. Die Versteigerung dafür sollte also in den nächsten 4 Jahren stattfinden. Neu ist, dass die zu verteilenden Frequenzen um 800, 1800 und 2600 MHz nicht mehr auf drei, sondern auf vier Netzbetreiber aufgeteilt werden müssen. Neben den etablierten Anbietern Vodafone, Telekom und o2 wird auch 1&1 Drillisch mitbieten.
Die Aufgabe der Frequenzzuteilung unterliegt der Bundesnetzagentur. Sie sorgt dafür, dass bei der Vergabe Chancengleichheit herrscht und kein Anbieter bevorzugt oder benachteiligt wird. Das Verfahren muss „nachvollziehbar und objektiv“ verlaufen. So werden alle paar Jahre Frequenzen neu vergeben. Dabei müssen die verschiedenen Netzbetreiber ein Wettbieten durchlaufen, bei dem sich ausreichend Frequenzen gesichert werden sollen. Bisher haben hier Vodafone, Telekom und o2 mitgewirkt – jetzt gesellt sich 1&1 Drillisch dazu.
Wird die nächste Versteigerung mit den bisher geltenden Regeln abgehalten, könnte es Komplikationen geben. Zum einen würden die Preise für jedes einzelne Frequenzpaket ansteigen. Zum anderen könnte der Fall eintreten, dass Anbieter zu wenige Frequenzen erhalten. Das hätte technische Probleme zur Folge. Um die Kundschaft weiter ausreichend versorgen zu können, müsste zeitnah intensiv in den Ausbau neuer Sendemasten investiert werden, um auf höhere Frequenzen mit niedriger Reichweite zurückgreifen zu können. Denn mit der niedrigen Frequenz um 800 MHz können vor allem Menschen in ländlicheren Gebieten flächendeckend versorgt werden. Die untere Frequenz bedarf wenigerer Sendemasten, als bei hochfrequenten Varianten nötig ist. Gerade bei diesem Frequenzpaket könnte es zu einem echten Wettbieten kommen.
Wenn die vier Netzbetreiber bei einem Wettbieten den Preis gegenseitig in die Höhe treiben, kommt es wahrscheinlich zu neuen Rekordausgaben. Das Problem: Die Summen fehlen im Nachhinein beim Netzausbau. Wenn einer der Anbieter nicht ausreichend Frequenzen erhält, könnte es flächendeckend zu Leistungsminderung und sogar Ausfällen kommen.
Vodafone, Telekom und o2 sind der geschlossenen Meinung, dass die Neuvergabe der Mobilfunkfrequenzen auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden sollte. Ihrer Ansicht nach soll die Auktion um mehrere Jahre nach hinten versetzt werden. Hierbei sollen dann sämtliche vorhandenen Frequenzen gleichzeitig versteigert werden. Die Aufschiebung könnte den Vorteil mit sich bringen, dass Frequenzen, die aktuell z.B. noch für DVB-T2 genutzt werden, dann auch in die Mobilfunk-Auktion einbezogen werden würden.
Um die Zeit bis dahin zu überbrücken, seien die Anbieter bereit, untereinander neue Roaming-Deals zu schließen. Beim nationalen Roaming können Netzbetreiber Frequenzen anderer Anbieter mitnutzen, um die eigene Kundschaft zu versorgen.