Microsoft schreibt Nokia ab

Der Windows-Konzern zieht drastische Konsequenzen aus der schlechten Performance seiner Mobile-Sparte

Dass die Übernahme von Nokia nicht zu den großen Erfolgsgeschichten von Microsoft gehört, ist seit einiger Zeit selbst den größten Optimisten klar. Jetzt hat Microsoft die Reißleine gezogen und schreibt die Übernahme ab.

7,6 Milliarden Dollar Abschreibung

Die zu Beginn letzten Jahres abgeschlossene Übernahme von Nokia wird nun mit 7,6 Milliarden Dollar abgeschrieben. Damit liegt der Betrag weit über dem einstigen Kaufpreis von 3,8 Milliarden Dollar. Zudem werden voraussichtlich knapp 8000 Stellen abgebaut. Daraus werden vermutlich weitere Kosten in Höhe von 850 Millionen Dollar für die Umstrukturierung anfallen.

Erwartungen wurden nicht erfüllt

Mit der damaligen Übernahme von Nokia versprach man sich im Hause Microsoft den Abstand auf die Konkurrenz im Smartphone-Geschäft deutlich zu verkürzen. Ähnlich wie Apple wollte man sich mit Hardware und Software aus einem Guss hervortun. Allerdings konnten die großen Erwartungen bei weitem nicht erfüllt werden. Der Markt für Smartphones wird nach wie vor ganz deutlich von Google und Apple dominiert. Googles Android liegt bei einem Marktanteil von ca. 80 Prozent, während Apple mit seinen iPhones und dem Betriebssystem iOS bei ca. 15 Prozent liegt. Damit decken die beiden Konzerne bereits 95 Prozent des gesamten Smartphone-Marktes ab. Der Marktanteil von Microsofts Lumia-Smartphones ist hingegen schwindend gering.

Microsoft will weiter Smartphones bauen

Die Abschreibung Nokias bedeutet allerdings nicht den vollständigen Ausstiegs Mircrosofts aus dem Geschäft mit Smartphones. Microsoft CEO Satya Nadella erklärte, dass es auch in Zukunft Microsoft eigene Smartphones geben werde. Man wolle sich aber auf eine deutlich kleinere Modellanzahl fokussieren und diese effizienter gestalten.

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