Hierzulande sind die Netzbetreiber nach wie vor bemüht, bestehende Funklöcher zu schließen und vor allem den 5G-Ausbau voranzutreiben. Neben den etablierten Netzen gibt es auch Neuigkeiten zum aktuellsten Markteinsteiger.
Bei Vodafone, der Telekom und o2 werden in diesem Jahr kontinuierlich neue 5G-Stationen installiert. Die Netzbetreiber sind bemüht, den neuesten Standard möglichst schnell großflächig in Deutschland zu etablieren. So hat Vodafone vor Kurzem in der Städteregion Aachen neue 5G-Basisstationen aufgebaut. In dem Gebiet sollen bis zum Sommer dieses Jahres sechs weitere Sendemasten errichtet werden. Die Telekom hat derweil im Baden-Württembergischen Ortenaukreis den Bau eines 40 Meter hohen Stahlgittermastes aufgenommen. Die Installation des großen Sendeapparates sowie die Inbetriebnahme soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Netzbetreiber o2 hat hingegen in Großstädten nachgebessert: Sowohl in Berlin als auch in Hamburg wurden insgesamt vier neue Highspeed-5G-Stationen um den Frequenzbereich von 3600 MHz eingerichtet. Im Vergleich zu anderen Frequenzbändern ist die Reichweite hier niedriger, dafür können schnellere Bandbreiten erzielt werden.
Seit der letzten Frequenzvergabe der Bundesnetzagentur hat sich einiges getan. Der kommende Netzbetreiber 1&1 möchte sich offenbar nicht damit zufriedengeben, ausschließlich Netzkapazitäten von o2 anzumieten. Nun hat das Unternehmen einen Vertrag mit einer Dienstleistungsfirma im Telekommunikationsbereich geschlossen. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit ist der Aufbau von 500 Sendestationen geplant. 1&1 und GfTD (Gesellschaft für Telekommunikationssysteme Dortmund) wollen offenbar eine langfristige Zusammenarbeit etablieren. Bereits 2020 arbeiteten beide Unternehmen zusammen im Rahmen des von der Bundesregierung initiierten „Weiße-Flecken-Programms“ gegen Funklöcher. "Mit GfTD haben wir einen ausgewiesenen Experten für Standortakquise und Hochbauarbeiten an der Seite, der unser Partnernetzwerk ideal ergänzt. So sind wir in der Lage, den Ausbau des 1&1-OpenRAN schnell und passgenau voranzutreiben“, äußert sich Ralph Dommermuth, seinerseits Vorsitzender von 1&1.
OpenRAN steht für Open Radio Access Network. Dieses System ist als Initiative entstanden, um den geschlossenen und dadurch stark an Hersteller gebundene Systeme von Mobilfunknetzen entgegenzuwirken. So wird die Kompatibilität erhöht und die Abhängigkeit reduziert. Dadurch könnte der Netzaufbau von 1&1 schneller voranschreiten als bei vergleichbaren bereits bestehenden Infrastrukturen. Neben den eigenen Funktürmen bekommt 1&1 ab 2023 Unterstützung von einem alten Weggefährten: Netzbetreiber o2 vermietet weniger benötigte Frequenzen für 4G und 5G an Neueinsteiger 1&1.