Laut spusu versperre der o2-Mutterkonzern den Zugang zum deutschen o2-Netz. Telefónica hingegen widerspricht. Wir schildern die Situation.
Der österreichische Mobilfunk-Discounter strebt die Expansion auf den deutschen Markt an. Bereits seit zwei Jahren führe man dafür Gespräche mit dem o2-Mutterkonzern Telefónica. Mit ca. 43 Millionen Anschlüssen ist Telefónica der größte Anbieter auf dem deutschen Mobilfunkmarkt. Laut spusu versperre Telefónica allerdings den Zugang für spusu zum eigenen Mobilfunknetz. Damit verstoße Telefónica gegen eine zentrale Auflage der EU, welche im Zusammenhang mit der Fusion des Konzerns mit E-Plus aus dem Jahre 2014 steht. Demnach unterliegt Telefónica der Pflicht sein Netz für neue Anbieter bereitzustellen. Diese müssten Frequenzen mieten und in der Folge eigene Tarife anbieten können.
Von einer Zugangssperre will Telefónica wiederum nichts wissen und weist den Vorwurf entschieden zurück. Man biete (der EU-Auflage entsprechend) den Netzzugang für alle interessierten Partner an. Die für den Zugang geltenden Konditionen seien von EU-Seite abgesegnet und müssten von den potenziellen Partnern akzeptiert werden. Wer diese Bestimmungen nicht akzeptiere, habe keinen Anspruch auf den Netzzugang. Offensichtlich konnten sich spusu und Telefónica also bisher nicht über einen passenden Preis einigen.
Auf dem heimischen Mobilfunkmarkt in Österreich ist spusu bereits eine etablierte Marke. Mit inzwischen etwa 50.000 Kunden und einer aggressiven Preisstrategie hat der Discounter für eine Menge Dynamik gesorgt. Für gerade einmal 6 Euro erhalten Kunden bei spusu zum Beispiel 1,3 GB sowie 150 Freiminuten und 50 Frei-SMS. Aufgrund des Erfolges plant der Anbieter neben Deutschland auch eine Expansion in weitere europäische Länder.
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